Als Zentrum für Bildung und Kultur ist die Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige aktiv, um einerseits Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder Taubheit für die aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu stärken und andererseits die Gesellschaft über die Probleme von Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit und Ertaubung zu sensibilisieren.
In Bildungsurlauben, Workshops, Fortbildungen und in der Ausstellung „Hallo Freiheit! Zusammen über Barrieren“ werden Menschen in sozialen, pädagogischen, pflegerischen und erzieherischen Berufen und Interessierte für die Auswirkungen unterschiedlicher Ausprägungen von Hörbeeinträchtigungen sensibilisiert. Gehörlose Dozentinnen vermitteln in Sprachkursen die Deutsche Gebärdensprache (DGS), die seit dem 1. Mai 2002 als eigenständige Sprache anerkannt ist.
In der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstelle (EUTB®) beraten wir Menschen mit Behinderungen, deren Angehörige und Interessierte zu ganz individuellen Fragen zur gleichberechtigten Teilhabe in Bereichen wie Schule, Bildung, Arbeit oder Freizeit. In Wochenkursen und Seminaren vermitteln wir Betroffenen unter dem Leitziel der Hilfe zur Selbsthilfe Werkzeuge im Umgang mit der Hörbehinderung. Empowerment und Resilienz sind wichtig für ein selbstbestimmtes Leben mit einer Behinderung und tragende Säulen unserer Konzepte.
In Integrationskursen begleiten wir taube, als auch schwerhörige Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg in die deutsche Schriftsprache, die Deutsche Gebärdensprache und die Kultur der tauben Menschen in Deutschland. Wir ermöglichen durch unsere Gebärdensprachdolmetscher:innen eine barrierefreie Kommunikation in Gebärdensprache für taube Menschen in Schule, Beruf und Alltag. Wir bauen kommunikative und kulturelle Brücken zwischen tauben und hörenden Gesprächsteilnehmer:innen. Mit unseren Netzwerkpartnern arbeiten wir an gemeinsamen Zielen und pflegen einen regen Austausch zum Wohle der Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder Taubheit. Wir fördern die Vernetzung der Betroffenen untereinander und unterstützen die Selbsthilfeorganisationen für Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder Taubheit, die in unserem Zentrum ihren Sitz haben.
Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist als immaterielles Kulturerbe in Deutschland 2021 in das bundesweite Verzeichnis der UNESCO aufgenommen worden. Sie bildet das soziale und kulturelle Fundament der deutschen Gehörlosengemeinschaft. Der Anerkennung der DGS geht ein langer Weg seit dem 18. Jahrhundert voraus. In der Ausstellung „Hallo Freiheit! Zusammen über Barrieren“ bewahren wir Geschichte und Kultur von gehörlosen, schwerhörigen und ertaubten Menschen und ihren Kampf und ihr Engagement um gesellschaftliche Anerkennung und Teilhabe. Wir gewähren Einblicke in das Leben mit Hör- und Verstehbarrieren früher und heute und die Entwicklung von technischen Hilfen. Mit der Ausstellung tragen wir zum inklusiven Miteinander in der Gesellschaft bei.
Als eine unabhängige, öffentlich-rechtliche Einrichtung vertreten wir eine Haltung, die sich an den Menschenrechten, demokratischen Werten und solidarischen Handeln orientiert. Unsere Angebote können von allen Menschen wahrgenommen werden, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer Religionszugehörigkeit und ihrem Geschlecht. Kostenträgern von Maßnahmen, Spendern und Personen oder Institutionen, die der Stiftung Mittel zuwenden, garantieren wir den sorgfältigen und wirtschaftlichen Umgang mit den Stiftungsmitteln sowie die Beachtung der jeweils zutreffenden Bestimmungen und Gesetze.
Unser Team setzt sich überwiegend aus betroffenen Menschen mit Hörbehinderung oder deren Angehörigen zusammen. Es ist mehrsprachig (laut- und gebärdensprachlich) orientiert und verbindet unterschiedliche Kompetenzen und biographische Hintergründe.
Gemeinsam sind wir somit mehr als die Summe jedes Einzelnen. Diese Synergie nutzen wir, um innovative Projekte umzusetzen.
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